The Alkahest (Glenshiel) by “The Spirits Alchemist”

The Alkahest (Glenshiel) by “The Spirits Alchemist”

Fakten:

  • 8 Jahre alt
  • First Fill Bourbon Cask
  • Finish:  In einem Fass, das 24 Stunden mit Torf, Walnusschalen und Fassdaubenstücken geräuchtert wurde
  • 59,7%
  • Limitiert auf 58 Flaschen
  • Abgefüllt von “The Spirits Alchemist” Sebastian Büssing

Nose:
Schenkt man den Whisky ein und gibt ihm etwas Zeit, so machen sich die Aromen heller Früchte breit. Es ist der angenehme Geruch einer reifen Birne, der sich hier ausbreitet. Dazu gesellen sich helle Weintrauben, die die fruchtigen Facetten abrunden.
Zu diesen herbstlichen Fruchtnoten stößt eine Süße, die sich aus einer Vanillesüße und dem Geruch von braunem Zucker, der in Alkohol gelöst wird, zusammensetzt. So entsteht durch diese Süße eine leichte Rum-Assoziation die jedoch im weiteren Verlauf durch die bereits erwähnten hellen Früchte wieder in den Hintergrund gerät.
Im Verlauf entwickeln sich diese hellen Früchte zu einem Aroma, dass mit dem eines milden, süßen Retsinaweins aus Griechenland verglichen werden kann. Dazu gesellt sich eine subtile feucht erdinge Note, die das herbstliche Aroma wieder verstärkt und den Geruch des Whiskys zusammen mit einem Anklang von Kokoswassergeruch sehr ordentlich abrundet.

Taste:
Auf der Zunge ist der Whisky im Antritt, trotz seiner fast 60 Volumenprozent, leicht und sanft. Ich kann hier also direkt zu Beginn sagen, dass er sich, trotz des hohen Alkoholgehalts, ohne Verdünnung gut trinken lässt.

Frühlingsgefühle machen sich breit, wenn der Whisky den Mundraum erobert. Denn auch hier sind es, genau wie in der Nase, helle Früchte, die dominieren. Die Früchte sind reif und satt, vergleichbar mit dem Geschmack einer Dosen-Ananas und dem einer “Omma-Lutsch-Birne” (eine überreife Birne, die ältere Menschen sogar ohne Gebiss essen können).
Im Verlauf spürt man dann doch etwas Alkohol, jedoch nur, weil dieser mit viel Kraft weitere Aromen nach vorne drückt und so ein samtiges Mundgefühl erzeugt. Es ist weiterhin der Geschack heller Früchte, der einem hier förmlich auf die Zunge gedrückt wird. Süße, helle und reife Früchte, vergleichbar mit Dosenobst (und das ist nichts negatives!).
Im Abgang entsteht dann eine leichte Holzigkeit und auf die Zunge legt sich der Geschmack der Haut, die Kern und Schale einer Walnuss voneinander trennt. Diese leichten Bitternoten harmonieren wunderbar mit den zuvor sehr ausgeprägten süßen Fruchtnoten und ziehen sich bis in das Finish.

Finish:
Das was bleibt, wenn der Whisky in flüssiger Form gegangen ist, sind die Aromen von Nusschalen und der der bereits im Abgang entstandenen Walnussshaut.
Dazu gesellen sich weiche Früchte, die wirken, als ob sie lange Zeit eingelegt waren und auf der Zunge im Nu zergehen.

Mit Wasser:
Gibt man etwas Wasser zum Whisky, so entsteht  in der Nase zusätzlich der Geruch einer Kräuterseife, die sich  mit leicht gerösteten Getreidenoten die Hand reicht.
Im Geschmack verliert der Whisky hierdurch jedoch deutlich an Kraft und Ausdrucksstärke. Auch hier sind es leichte Kräuternoten, die hinzu kommen und die nussigen Aromen am Ende entwickeln sich zu einer Marzipannote.
Das Finish wird kürzer, gewinnt aber eine Holztrockenheit hinzu, die vorher nicht so spürbar war.
Mein Tipp: Trotz 59,7% kann man den Whisky ohne Wasser sehr gut trinken und genießen. Der Alkahest muss nicht verdünnt werden und sollte dies in meinen Augen auch nicht.

Fazit:
Danke Sebastian, dass ich diesen Whisky probieren durfte! Der Alkahest macht wirklich eine Menge Freude am Gaumen und das Experiment mit dem Finish in einem geräucherten Fass ist absolut geglückt. Ich durfte auch den Ausgangswhisky probieren und kann sagen, erst durch das Finish ist er so gut und vielseitig geworden. Tolle Arbeit, von der man einen Tropfen probieren sollte.
Ein Whisky der in allen Facetten rund, ausgewogen und lecker ist.

Der Autor:

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